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Die folgende Hausarbeit habe ich im Zuge des Seminars "Stadien deutscher Sprachgeschichte: das Mittelniederdeutsche" bei Prof. Dr. Jürgen Meier an der Universität Hamburg im Sommersemester 2000 geschrieben. Anregungen, Ergänzungen und Meinungen zu dieser Arbeit sind stets willkommen.
Zitieren hieraus - mit Quellenangabe - ist ausdrücklich erwünscht.

Hamburg, den 20.6.2001    Helge Pahl


Die Verdrängung des Mittelniederdeutschen durch die frühneuhochdeutsche

Schriftsprache in den Schulen und Universitäten Norddeutschlands

Gliederung

1. Einleitung

2. Das Mittelniederdeutsche und die Schulen Norddeutschlands im 16. Jahrhundert

2.1. Das Mittelniederdeutsche

2.2. Das Schulwesen

3. Das Eindringen der frühneuhochdeutschen Schriftsprache in die Bildungseinrichtungen
im 16. und 17. Jahrhundert


3.1. Die frühneuhochdeutsche Schriftsprache

3.2. Das Eindringen des Neuhochdeutschen in die Schulen

3.3. Das Eindringen des Neuhochdeutschen in die Universitäten am Beispiel Rostock

4. Gründe für den Sprachenwechsel

5. Schlußbetrachtung

6. Literaturverzeichnis

7. Fußnoten



1. Einleitung

Das Eindringen des Frühneuhochdeutschen nach Niederdeutschland im 16. und 17. Jahrhundert zählt zu den
bedeutendsten sprachlichen Veränderungen in Deutschland. Eine über Jahrhunderte etablierte, "internationale" Handelssprache wurde nahezu vollständig aus allen öffentlichen, kirchlichen und wirtschaftlichen Bereichen in Norddeutschland durch das Hochdeutsche verdrängt, und selbst im privaten Gebrauch wurde und wird das Niederdeutsche oftmals als minderwertig abgelehnt. Die Zweigliederung der deutschen Sprache wurde auf standardsprachlicher Ebene "aufgehoben".
Wie sich der Sprachwandel an den norddeutschen Bildungseinrichtungen des 16. und 17. Jahrhunderts vollzogen hat, soll Thema dieser Hausarbeit sein. Da es den Rahmen deutlich überschreiten würde, soll in dieser Arbeit nicht auf die vielfältigen, regional unterschiedlichen Aspekte des Sprachenwechsels eingegangen, sondern vielmehr ein allgemeiner Trend aufgezeichnet werden.
Zunächst werden einige grundsätzliche Fragen eine kurze Beantwortung finden:
Was ist das Mittelniederdeutsche ?
Wie sah das damalige Bildungswesen aus ?
Was ist das Frühneuhochdeutsche ?
Daran anschließend soll der Prozeß des Sprachwandels in den Schulen Norddeutschlands dargestellt werden. Welche Faktoren begünstigten die Rezeption des Neuhochdeutschen und welche hemmten sie ? Wann war die Umstellung von niederdeutscher zu hochdeutscher Unterrichtssprache abgeschlossen ?
Wie lange das Mittelniederdeutsche im Unterricht tatsächlich in Gebrauch war, läßt sich natürlich nicht genau bestimmen. Die zu diesem Thema gesammelten Erkenntnisse stammen ausschließlich aus schriftlichen Quellen, beispielsweise Briefwechsel der Schulen oder der Schulaufsicht. Zu welchem Zeitpunkt niederdeutsche Schulbücher durch hochdeutsche ersetzt wurden, ist ebenfalls ein wichtiger Hinweis. Jedoch können diese Quellen nur Indizien für den Zeitpunkt des Sprachenwechsels sein.
Die Situation an den Universitäten in Norddeutschland, am Beispiel der Universität Rostock, ist Thema des darauf folgenden Abschnitts. Schließlich soll auf die Gründe für das Eindringen des Frühneuhochdeutschen eingegangen werden.
Diese Hausarbeit stützt sich hauptsächlich auf Erkenntnisse Artur Gabrielsons, der mit seiner Dissertation:
"Das Eindringen der hochdeutschen Sprache in die Schulen Niederdeutschlands im 16. und 17. Jahrhundert."
eine nach wie vor umfassende Darstellung zu diesem Thema bietet.



2. Das Mittelniederdeutsche und die Schulen Norddeutschlands im 16. Jahrhundert

Um die Verdrängung des Mittelniederdeutschen an den Schulen Norddeutschlands im 16. und 17. Jahrhundert beschreiben und erklären zu können, ist es unerläßlich, die Situation vor dem Eindringen der hochdeutschen Schriftsprache zu betrachten. Es stellt sich die Frage, was unter dem Begriff mittelniederdeutsch verstanden wird. Hierbei ist sowohl die Entstehung als auch die Verbreitung und Verwendung des Mittelniederdeutschen von Interesse.
Weiterhin ist es notwendig, das damalige Schulwesen zu betrachten. Welche Schularten gab es?
Welche Lehrinhalte wurden vermittelt ? Welche Ausbildung hatten die Lehrenden und welcher Herkunft sie ? Inwieweit war das Mittelniederdeutsche Bestandteil des Unterrichts ?


2.1. Das Mittelniederdeutsche

Der Begriff mittelniederdeutsch beschreibt die Sprachperiode des Niederdeutschen, die zwischen dem Altniederdeutschen oder Altsächsischen und dem Neuniederdeutschen liegt (1) . Es ist dies ungefähr der Zeitraum zwischen 1230-1650.
Das Niederdeutsche ist vom Hochdeutschen durch die zweite oder hochdeutsche Lautverschiebung abgegrenzt. Im Gegensatz zum Hochdeutschen behielt das Niederdeutsche die germanischen Verschlußlaute p, t, k (2) bei , ebenso wurden andere hochdeutsche Neuerungen nicht übernommen beispielsweise die Diphtongierung (3).
In der mittelniederdeutschen Periode hat sich das niederdeutsche Sprachgebiet, aufgrund der Verdrängung des Friesischen im Westen (Ostfriesland und Eiderstedt) und des Jütischen in Schleswig, aber vor allem aufgrund der deutschen Kolonisation im Osten stark vergrößert. Die Kolonisten Ostholsteins, Mecklenburgs, Pommerns, Niederpreußens und Brandenburgs stammten aus unterschiedlichen Dialekträumen des niederdeutschen Raumes (Altland), aber auch aus den Niederlanden und teilweise aus Süd- und Mitteldeutschland. Die Siedler konservierten ihre verschiedenen Mundarten nicht, sondern schufen allmählich eine Ausgleichssprache und somit neue Dialekträume. Diese Ausgleichssprache war aufgrund der gleichermaßen großen Verwandtschaft zu allen Dialekten des Altlandes prädestiniert, eine Grundlage für eine, alle Mundarten überdeckende, Schriftsprache zu bilden und stoppte für die Zeit ihres Bestehens den Prozeß der Dialektisierung, den das Niederdeutsche bereits in altsächsischer Zeit erfahren hatte.
Durch ihre politische und wirtschaftliche Vormachtstellung lag das Zentrum dieser Entwicklung in der Hansestadt Lübeck. Die mittelniederdeutsche Standardsprache wird demnach auch als lübische Norm bezeichnet. Die Kanzleien, Ratsherren, Kaufleute und Handwerker der Hanse bedienten sich bis in das 16. Jahrhundert hinein im Schriftverkehr des Mittelniederdeutschen. Viele frühe Stadtrechtsverordnungen entstanden nach Vorbild des mittelniederdeutsch verfaßten Lübecker Stadtrechts. Zur Blütezeit der Hanse im 14. und 15. Jahrhundert war es die bedeutendste Handelssprache im wirtschaftlichen Einzugsgebiet des Städtebundes. Unzählige mittelniederdeutsche Lehnwörter in anderen Sprachen, vornehmlich den ostskandinavischen, bezeugen den starken Gebrauch und das große Ansehen der Hansesprache.
Auch in mittelniederdeutscher Zeit gab es starke dialektale Unterschiede, die jedoch schriftsprachlich nur gering auftraten.
Wenn im folgenden von Niederdeutsch oder Mittelniederdeutsch die Rede sein wird, ist hiermit, soweit nicht anders vermerkt, die mittelniederdeutsche Schriftsprache gemeint.



2.2. Das Schulwesen

In den meisten größeren Städten gab es drei verschiedene Schularten. Da waren zum einen die Lateinschulen (latinsche Scholen), beispielsweise in Lübeck das Katharineum und in Hamburg das Johanneum, welche später auch Gelehrtenschulen genannt wurden. Weiter gab es die Schreib- und Rechenschulen (Schrif- unde Rekenscholen), auch deutsche Schulen (dudesche Scholen) genannt, und die Klipp- oder Winkelschulen.
Der Schulbesuch war kostenpflichtig. Die Höhe des zu entrichtenden Schulgeldes war abhängig von der Schulart. So konnten es sich nur das wohlhabende Bürgertum und die Aristokratie leisten, ihren Nachwuchs auf einer Gelehrtenschule unterrichten zu lassen, während sich die Kinder ärmerer Kaufleute und Handwerker mit den Schreib- und Rechenschulen oder gar den Klippschulen zufrieden stellen mußten.

Die städtischen Lateinschulen wurden nach dem Vorbild von Melanchthons Kursächsischem Schulplan von 1528 eingerichtet. Es wurden hier nur Schüler aufgenommen, die bereits das Lesen und Schreiben beherrschten und somit größtenteils einige Jahre auf einer Schreib- und Rechenschule verbracht hatten. In den Lateinschulen war Deutsch nicht Unterrichtsgegenstand. Es war in den höheren Klassen nicht einmal Unterrichtssprache, denn die Schüler sollten so oft wie möglich Latein reden und schreiben. Als Unterrichtssprache für die unteren und mittleren Klassen war das Niederdeutsche jedoch nicht entbehrlich. Ebenso wurde der Religionsunterricht, der seit der Reformation an Bedeutung gewonnen hatte, bis in die höheren Klassen in deutscher Sprache, also in Norddeutschland bis ins 17. Jahrhundert in Niederdeutsch abgehalten (4).
Viele Lehrer der Lateinschulen hatten an mitteldeutschen Universitäten studiert oder stammten teilweise auch aus dem mittel- oder oberdeutschen Sprachraum. Dennoch benutzen auch sie bis zum Eindringen des Hochdeutschen die niederdeutsche Sprache. Die Schulbücher der Lateinschulen waren lateinisch/niederdeutsch verfaßt. Beispielsweise erschienen in Hamburg erst im letzten Jahrzehnt des 16. Jahrhundert zwei lateinisch/hochdeutsche Lehrbücher, und selbst ihre Einführung in Hamburg bezweifelt Artur Gabrielsson. (5) In den Schrif- unde Rekenscholen hatte das Niederdeutsche eine größere Bedeutung, jedoch gab es auch hier bis zum 17. Jahrhundert keine Unterweisung in Grammatik. In diesen Schulen wurden Lesen und Schreiben vermittelt und eine Art der Stilistik geübt (Dudesche Breve). Ein großer Teil des Unterrichtsinhalts war auch hier der Religionsunterricht, daneben Rechnen und in den größeren Handelsstädten auch Grundlagen der Buchhaltung, da hier hauptsächlich Kaufmannskinder unterrichtet wurden. (6) In der Schreibschule lehrte der Scholmeister, oft mit Hilfe seiner Frau oder eines sog. Gesellen. Die Ausbildung der Schrif- unde Rekenmeister verlief handwerksmäßig. Zunächst kam eine Lehre bei einem Schulmeister, nach einigen Jahren wurde der "Lehrling" Schulgeselle, um schließlich als Meister eine eigene Schule eröffnen oder eine bestehende übernehmen zu können. Die Schulmeister in Lübeck und Hamburg waren sogar in Zünften organisiert, die sich gegen die vielen kleinen Klipp- und Winkelschulen zur Wehr setzten. (7)

In diesen Schulen unterrichteten zumeist Handwerker, die aufgrund eines Unfalls oder ihres Alters ihren Beruf nicht mehr ausüben konnten. Es wurden lediglich Grundkenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelt. Die Klipp- und Winkelschulen waren, zumeist auf Druck der Deutschen Schulen, verboten. Jedoch wurde dieses Verbot nicht konsequent durch die Schulaufsicht kontrolliert. Vermutlich war es den Ratsherren ganz recht, daß diese Schulen ihren Anteil zur Bildung beisteuerten.


3. Das Eindringen der frühneuhochdeutschen Schriftsprache in die Bildungseinrichtungen
im 16.und 17. Jahrhundert


3.1. Die frühneuhochdeutsche Schriftsprache

Ebenso wie das Mittelniederdeutsche beruht die frühneuhochdeutsche Schriftsprache auf einem sprachlichen Ausgleichsprozeß, der im südöstlichen Kolonialgebiet (Thüringen, Schlesien, Böhmen, Obersachsen) stattgefunden hat.
In diese Gebieten waren vornehmlich Siedler aus dem ober- und mitteldeutschen Raum eingewandert. In ihren unterschiedlichen Heimatdialekten war eine unkomplizierte Kommunikation nicht möglich, so daß sich allmählich die dialektalen Eigenheiten abgeschliffen haben.
Das Frühneuhochdeutsche ist aus dem Ostmitteldeutschen, speziell der meißnischen Kanzleisprache hervorgegangen, welches eine Schriftsprache war, die diesen Ausgleichsprozeß erfahren hatte. Meißen war Regierungssitz der Wettiner, eines Adelsgeschlechts, welches im späten Mittelalter an Einfluß gewann. Neugegründete Universitäten wie Leipzig, Wittenberg und Erfurt trugen dazu bei, die meißnische Mundart zu stärken, und allmählich wurde das Meißnische auch in anderen Kanzleien verwendet und setzte sich in nahezu allen Kanzleien Mitteldeutschlands durch. Martin Luther nahm diese Schriftsprache wegen ihrer überregionalen Bedeutung zur Grundlage seiner Bibelübersetzung, wenngleich er sich als gebürtiger Niederdeutscher auch für viele niederdeutsche Formen entscheiden hat. Die Bibelübersetzung trug somit auch zur Verbreitung des Frühneuhochdeutschen ostmitteldeutscher Prägung bei.


3.2. Die Verdrängung des Mittelniederdeutschen in den Schulen

Die Ablösung des Mittelniederdeutschen durch das Frühneuhochdeutsche in den Schulen ging schrittweise und regional unterschiedlich vonstatten. Es wurde also nicht in ganz Niederdeutschland und im gesamten Schulbetrieb per Erlaß eingeführt. Vielmehr gingen die Schulen in Brandenburg und Ostfalen relativ früh zum Hochdeutschen über, während die Gebiete an der Küste deutlich länger am Niederdeutschen festhielten. Die Gebiete dazwischen nahmen eine Mittelstellung ein. Städtische Schulen vollzogen den Sprachwandel eher als Dorfschulen.
Der Schriftwechsel der Schulen mit der Aufsichtsbehörde, dem Rat oder der Kirche ist oftmals die erste Bastion, die das Hochdeutsche in der Schule einnimmt. Dieser erste Sprachenwechsel hat in der Regel zeitgleich mit dem der Kanzleien stattgefunden. 1574 wurde in Lübeck die erste hochdeutsche Schulordnung verfaßt. Zum Teil weisen aber einige Berichte der Schulaufsichtsbehörde in der Übergangszeit um 1580 bisweilen noch starke Mischformen auf. 1589 wird die letzte niederdeutsche Schulordnung für Schreibschulen herausgegeben.
Trotz mehrerer Hochdeutsch sprechender Rektoren des Lübecker Katharineums im 16. Jahrhundert, wurden erst im Jahr 1609 lateinische Schulbücher mit hochdeutschen Erklärungen benutzt. Dies geschah zunächst auf Drängen der Kirche, die den Schülerchor im Gottesdienst einsetzte. In den Kirchen sollten nunmehr hochdeutsche Lieder gesungen werden. Ein Schulbuch, das in diesem Jahr gedruckt wurde, zeigt aber deutlich, wie schwer den Schülern noch das Hochdeutsche fiel. Die von einem Schüler namens Adolf Langmichel eingetragenen Vokabeln haben alle niederdeutsche Entsprechungen und hinter den hochdeutschen Übersetzungen der lateinischen Wörter hat der Schüler ebenfalls eine niederdeutsche Erklärung hinzugefügt (z.B. "licitus sum, liceri = feilschen id est: kop beden"). Heinsohn vermutet daher die Einführung des Hochdeutschen im Lehrbetrieb des Katharineums im Jahre 1609. (8)
Im Jahre 1630 wurde im Katharineum erstmals ein achtstündiger Hochdeutschunterricht in der Schulordnung festgeschrieben. 1636 wurde das letzte lateinisch/niederdeutsche Schulbuch durch ein lateinisch/hochdeutsches abgelöst. (9)
Die Lübecker Schreib- und Rechenschulen wechselten erst später zum Hochdeutschen. Die meisten Scholmeister waren Niederdeutsche und somit des Hochdeutschen selbst kaum mächtig. Das eher konservative Bürgertum, dessen Kinder hier vorwiegend ausgebildet wurden, hielt länger an der alten Sprache fest.
Noch 1644 erschien in Lübeck eine Neuauflage der in Niederdeutsch abgefaßten Brasserschen Arithmetica. Es war jedoch das letzte in Lübeck gedruckte niederdeutsche Schulbuch. (10)
Für Hamburg und Bremen gelten ähnliche Voraussetzungen, jedoch waren diese Städte stark auf den Nordseehandel mit England und den Niederlanden ausgerichtet, was eine schnelle Einführung der meißnischen Mundart behinderte. Ein Großteil der Hamburger und die meisten der Bremer Studenten besuchten niederländische Universitäten. In Hamburg ließen sich verhältnismäßig wenige Gelehrte aus Mittel- und Oberdeutschland nieder. An der Hamburger Lateinschule, dem Johanneum, waren die Rektoren und Lehrer bis weit ins 17. Jahrhundert hinein Niederdeutsche.
Die Umstellung von mittelniederdeutschen auf hochdeutschen Unterricht fand in Etappen statt. An ein und derselben Schule gab es ein Nebeneinander von Niederdeutsch und Hochdeutsch in den unterschiedlichen Fächern und mit unterschiedlichen Lehrern in den einzelnen Altersstufen.
Für die Schrift- und Rechenschulen erschienen mit zwei Ausnahmen die letzten Schulbücher in niederdeutscher Sprache im zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhundert. Eines davon, das 1655 herausgegebene Schulbuch Wechwyser tho de Kunst der Seevaert war ausschließlich für angehende Seeleute bestimmt. (11)
Die Umstellung auf das Hochdeutsche im Unterricht war in den drei Hansestädten, Lübeck, Hamburg und Bremen um 1650 vollzogen.

Die Mark Brandenburg sowie die Elbostfälischen Gebiete gingen auch im Schulwesen als erste zum Hochdeutschen über. Als Hauptgrund ist hier natürlich die geographische Nähe zum Mitteldeutschen Raum und somit ein größerer wirtschaftlicher und kultureller Austausch zu nennen. In Wittenberg, dem Zentrum der Reformation, war die nächstgelegene Universität. So schloß Brandenburg 1550 die Umstellung zum Hochdeutschen ab. Die Stadt Magdeburg folgte drei Jahrzehnte später.

Die Städte Braunschweig und Lüneburg in Ostfalen gingen spätestens 1630 zum Hochdeutschen über.
In Westfalen war diese Entwicklung zur gleichen Zeit abgeschlossen. Eine Ausnahme bildete hier Bielefeld, das erst 1665 wechselte.
Der relativ frühe Sprachenwechsel in Westfalen ist vermutlich auf den starken Einfluß der humanistischen Geisteshaltung in diesem Landstrich zurückzuführen. Der südwestliche Teil Westfalens übernahm hingegen zunächst nicht die meißnische Mundart, sondern stand unter starkem Einfluß der Kölner Kanzleisprache, welche aber wiederum allmählich ihre Eigenarten aufgab und sich dem Meißnischen annäherte. (12)

An den Schulen Mecklenburgs und Pommerns gilt das Hochdeutsche als Unterrichtssprache im Jahre 1640 als etabliert.

In Ostfriesland, Oldenburg und Schleswig-Holstein ging der Sprachwandel relativ spät vonstatten. Zwar waren der außerschulische Schriftwechsel sowie die Schulordnungen mit der Umstellung der fürstlichen bzw. gräflichen Kanzleien nunmehr auch nahezu hochdeutsch geworden, die Unterrichtssprache blieb hingegen noch lange Zeit niederdeutsch.
In Emden wurde Mitte des 17. Jahrhundert statt des Hochdeutschen als Kanzel- und Schulsprache das Niederländische eingeführt, da sich auf Grund religiöser Verfolgung ca. 6000 holländische Calvinisten niedergelassen hatten. Im übrigen Ostfriesland findet der Sprachenwechsel in den Schulen am spätesten statt, 1680 galt er als abgeschlossen. Der Pastor J.C. Müller berichtet 1691, daß im Harlingerland alle städtischen und ländlichen Schulen hochdeutsch eingerichtet seien. (13)

In der Region Groningen, die sprachlich ebenfalls zum Niederdeutschen - jedoch mit starkem niederfränkischem Einfluß - gehört, wurde die mittelniederdeutsche Schriftsprache zu Gunsten der niederländischen aufgegeben. Diese Entwicklung ist zumindest für den öffentlichen Schriftverkehr in der Mitte des 17. Jahrhunderts zum Abschluß gekommen.

In der Grafschaft Oldenburg waren zunächst sehr wenig mittel- und oberdeutsche Gelehrte tätig. Erst während des Dreißigjährigen Krieges kamen zunehmend Hochdeutsche ins Land, da die Grafschaft gänzlich vom Krieg verschont blieb. So wird in der städtischen Lateinschule seit den dreißiger Jahren des 17. Jahrhundert fast ausschließlich von mitteldeutschen Lehrern und Rektoren unterrichtet. (14)
Aus Oldenburg sind nur wenig Schulbücher und Schriftwechsel erhalten, die Aufschluß über den genauen Zeitpunkt der Umstellung geben könnten. Es wird jedoch angenommen, daß diese um 1670 abgeschlossen worden ist.

In Schleswig-Holstein wurde 1650 das Hochdeutsche zur offiziellen Schulsprache erhoben. Alle niederdeutschen Schulbücher wurden durch hochdeutsche ersetzt. Ausnahmen bildeten hier einige Nordfriesische Inseln, wo das Niederdeutsche neben dem Friesischen bis weit ins 18. Jahrhundert Unterrichtssprache blieb.
Es ist aber davon auszugehen, daß im Unterricht an norddeutschen Schulen bis ins 20. Jahrhundert hinein das Niederdeutsche verwendet wurde. Nunmehr jedoch nicht, um es zu lehren, sondern um den muttersprachlich niederdeutschen Schülern die hochdeutschen Begriffe und Grammatik beizubringen. So findet sich beispielsweise in einem Schulbuch für Volksschulen aus dem Jahre 1954 neben niederdeutschen Lesetexten, eine einfache kontrastive Grammatik, die den Schülern das Erlernen des Hochdeutschen erleichtern soll.(15)


3.3. Das Eindringen des Hochdeutschen in die Universitäten am Beispiel Rostocks

Die Universität Rostock wurde 1418 gegründet und blieb auch lange nach der Gründung der Nachbaruniversität Greifswald im Jahre 1456 die wichtigste Hochschule Niederdeutschlands. Aufgrund der Herkunft der Studenten bezeichnet Kohlfeldt die Hochschule in Rostock "als eine ausgesprochen niederdeutsche Universität" (16). Im ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts setzte sich die Studentenschaft wie folgt zusammen: Von den 2029 Studenten kamen nur sechs aus oberdeutschem Gebiet, 10 stammten aus den hessisch-thüringischen und 10 aus mittelrheinischen Gegenden, 159 waren Skandinavier und acht Engländer. Der Rest und damit mehr als 90% der Studenten kam aus niederdeutschen Gebieten einschließlich der baltischen Provinzen und der Niederlande.
Auch eine Rostocker Sammlung von Studentenliedern aus dem Jahre 1480 zeigt deutlich, daß das Niederdeutsche dominierte. Von den 54 Liedern sind 44 niederdeutsch, sieben hochdeutsch und drei lateinisch.
Um 1575 waren 6% der Studenten und 10% der Dozenten Hochdeutsche. Das Lateinische war die Sprache der Vorlesungen an den Universitäten Rostock und Greifswald. Jedoch wurde das Mittelniederdeutsche im regen Schriftverkehr mit den außeruniversitären Einrichtungen der Stadt und mit Einzelpersonen verwendet.
Obwohl den Studenten der Gebrauch einer anderen Sprache als des Lateins untersagt war, stammen aus dieser Zeit viele niederdeutsche Buchpublikationen, die größtenteils von Dozenten und Studenten der Universität herrührten.
Widersprüchliches liest sich über deutschsprachige Vorlesungen in Rostock. Während Kohlfeldt meint, daß ein gewisser Magister Heverling in niederdeutscher Sprache unterrichtete und somit den Spott einiger Humanisten auf sich zog (17), schreibt Gabrielsson hingegen, daß "Tilemann Heverlingh" in Rostock - ebenso wie Paracelsus in Basel - Vorlesungen in hochdeutscher Sprache hielt (18). Mit der Einführung des Hochdeutschen als Schriftsprache der Rostocker Kanzlei zwischen 1558-1598 wechselte auch die Universität im Schriftverkehr zum Neuhochdeutschen.



4. Gründe für den Sprachenwechsel

Der Übergang zum frühen Neuhochdeutschen in Niederdeutschland war eine allgemeine Entwicklung. Erst wechselten die Fürstenhöfe, dann die städtischen Kanzleien, diese zunächst nur im Schriftverkehr mit mittel- und süddeutschen Städten, den Fürstenhöfen und dem Reichsgericht, später auch innerhalb Niederdeutschlands und schließlich auch im internen Gebrauch.
Das Mittelniededeutsche wurde schon früh durch hoch- und mitteldeutsche Sprachkontakte verändert und hatte sich bereits in Wortschatz, Syntax und Schreibung dem Hochdeutschen angenähert. (19) Diese sprachlichen Einflüsse und die ohnehin enge Verwandtschaft der beiden Sprachen müssen als Grundvoraussetzung für einen Sprachenwechsel angesehen werden.

Eine der Ursachen für den Einzug des Hochdeutschen war unter anderem der Bedeutungsverlust der Hanse. Die Kalmarer Union stärkte die Position der skandinavischen Staaten im Ostseeraum in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Niederländische und britische Händler engagierten sich zunehmend im Ostseehandel, dem "Monopol der Hanse und Grundlage ihrer Existenz." (20) Durch verbesserte Landwege konkurrierten nunmehr auch mitteldeutsche Städte im Osthandel mit der Hanse. Die Verlagerung des Welthandels aus dem Mittel- und baltischen Meer hin zum weitaus einträglicheren Geschäft mit den Kolonien der Neuen Welt und Ostindien trug ebenfalls zum Niedergang des norddeutschen Kaufmannsbundes bei. Zudem schwächten Uneinigkeit und wirtschaftliche und politische Rückschläge die Stellung der Hanse. Das Kommunikationsmittel der Hanse, die mittelniederdeutsche Schriftsprache, verlor somit stark an Bedeutung.

Die Reformation wird heute nicht mehr als Ursache angesehen, jedoch löste sie Entwicklungen aus, die die Rezeption des Neuhochdeutschen förderten.
Die Landesfürsten im protestantischen Deutschland konnten ihre Position im Zuge der Reformation stärken. Viele Städte verloren ihre Autonomie, und die Fürsten erlangten erheblichen Einfluß im Kirchenregiment. Die Kanzleien der Fürsten hatten schon früh das Hochdeutsche als Schriftsprache eingeführt, was dazu führte, daß in allen anderen Verwaltungsinstitutionen der Schriftverkehr mit den fürstlichen Kanzleien zunehmend in hochdeutscher Sprache geführt wurde.(21)
Für die Neuorganisation des Kirchen- und Schulwesens mangelte es an reformatorischen Gelehrten. Abhilfe kam größtenteils aus Mitteldeutschland. Diese Gelehrten nahmen zumeist Schlüsselpositionen in den norddeutschen Städten ein. Sie wurden Rektoren, Lehrer und Geistliche.
Anderseits erhielt die Wittenberger Universität seit der Reformation einen enormen Zustrom an Theologiestudenten aus Norddeutschland. Hier lernten die niederdeutschen Studenten hochdeutsch.
Durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges gelangten weitere mittel- und oberdeutsche Schulmeister und Gelehrte nach Norddeutschland, zum Teil auch in weit entlegene Gebiete (z.B. Nord- und Ostfriesland), die bisher vom Einfluß des Hochdeutschen relativ unbetroffen geblieben waren.
Die Erfindung des Buchdrucks wurde ebenfalls als Grund für den Einzug des Hochdeutschen in Norddeutschland angeführt. Dem hält Gabrielsson aber entgegen, daß "der Buchdruck sich doch immer nach seinen Absatzmöglichkeiten ausrichtet, ihm somit nur eine sekundäre Bedeutung zuerkannt werden kann." (22) Ferner gab es auch Anfang des 16. Jahrhunderts eine nicht unerhebliche Anzahl niederdeutscher Buchdrucke, die erst mit der allgemeinen Rezeption des Hochdeutschen zurückgeht. Es ist vielmehr davon auszugehen, daß erst nachdem sich das Meißnische als Schriftsprache in Norddeutschland etabliert hatte, der Buchdruck zu seiner Verbreitung und Stärkung beitrug. (23)
Auch in der Literatur wurde das Niederdeutsche abgelöst. Das niederdeutsche Schuldrama, welches von Lehrern oder Geistlichen verfaßt wurde, wechselte ins Hochdeutsche, behielt aber teilweise ein niederdeutsche Zwischenspiel, das zur Erheiterung eingeflochten wurde und in welchem das ungebildete Landvolk sprach. Dies dürfte nicht unwesentlich zur Bildung des Klischees von der Minderwertigkeit der niederdeutschen Sprache beigetragen haben. Selbst den letzten niederdeutschen Lehrer mußte dies zur Benutzung des Hochdeutschen bringen, da er sonst als ungebildet und rückständig erschienen wäre. So sieht Timothy Sodmann den "Mangel an Selbstbewußtsein in der niederdeutschen Sprachgemeinschaft" (24) als Grund aber auch als Folge des Sprachenwechsels an.
Ferner spielte auch der aufkommende Humanismus eine nicht unwichtige Rolle bei der Verdrängung des Mittelniederdeutschen. Die Bildung des Nationalbewußtseins einhergehend mit einer "harmonia linguarum", einer einheitlichen Sprache für alle Deutschen, war ein wichtiger Gedanke der Humanisten. (25)



5. Schlußbetrachtung

Die Übernahme der frühneuhochdeutschen Schriftsprache an den Schulen Norddeutschlands war die Folge eines allgemeinen schriftsprachlichen Sprachenwechsels. Die Umstellung auf hochdeutschen Unterricht war nicht von oben herab angeordnet (26), sondern verlief etappenweise und diente dazu den Bedarf an Hochdeutsch schreibendem Nachwuchs zu decken. Wann eine Schule zum Hochdeutschen überging, hing von verschiedenen Faktoren ab. Wurde es zuerst durch mittel- und oberdeutsche Lehrkräfte im Unterricht verwendet, folgten später auch die niederdeutschen Lehrer. Es gingen zuerst die Schulen zum Hochdeutschen über, welche dem Ausgangspunkt dieser Schriftsprache, dem ostmitteldeutschen Raum, am nächsten lagen. Dann folgten die größeren Städte und schließlich drang das Frühneuhochdeutsche auch in die Peripherie.
In einem Zeitraum von nur 150 Jahren hatte das Mittelniederdeutsche seine frühere Funktion im Unterricht und Schriftwechsel der Schulen Norddeutschlands nahezu gänzlich verloren. Die niederdeutschen Mundarten hatten ihre überdeckende Schriftsprache eingebüßt, was eine zunehmende Dialektisierung und eine bis heute anhaltende starke Beeinflussung durch das Hochdeutsche in lexikalischer, syntaktischer, morphemischer und orthographischer Hinsicht zur Folge hatte. Spätere Bemühungen, einheitliche Regelungen zumindest für die Rechtschreibung des Niederdeutschen zu finden, sind gescheitert.
Die in der Übergangszeit entstandene Vorstellung, Niederdeutsch tauge nur als Kommunikationsmittel für ungebildete Bauern, Arbeiter und Handwerker, hat sich bis in die heutige Zeit gehalten, obschon, nicht zuletzt durch die Bemühungen der letzten Jahre, sich dieser Sprachmythos aufzulösen scheint.
Auch an den Schulen Norddeutschlands ist ein Wandel festzustellen. Während in den 70er und 80er Jahren das Niederdeutsche im plattdeutschen Vorlesewettbewerb im Unterricht auftauchte und hierbei kein Sprachunterricht stattfand, wird es heute in vielen Grundschulen, wenngleich auch nur in wenigen Unterrichtsstunden, wieder gelehrt. Diese Entwicklung ist nach meiner Ansicht sehr begrüßenswert, da dadurch eine niederdeutsche Schreibkompetenz vermittelt wird, die über Jahrhunderte vernachlässigt worden ist.



6. Literaturverzeichnis

Gabrielsson, Arthur: Das Eindringen der hochdeutschen Sprache in die Schulen Niederdeutschlands im 16. und 17. Jahrhundert. Diss. Hamburg 1933.

Gabrielsson, Arthur: Die Verdrängung der mittelniederdeutschen durch die hochdeutsche Schriftsprache. In: Handbuch zur niederdeutschen Sprach- und Literaturwissenschaft. Hrsg. von Gerhard Cordes und Dieter Möhn. Hamburg 1983. S. 119-153.

Goossens, Jan (Hrsg.): Niederdeutsch Sprache und Literatur. Eine Einführung. Bd. 1: Sprache. Neumünster 1973.

Heinsohn, Wilhelm: Das Eindringen der neuhochdeutschen Schriftsprache in Lübeck während des 16. Und 17. Jahrhunderts. Lübeck 1933.

Kohlfeldt, Gustav: Die Universität Rostock und das Niederdeutsche. In: Niederdeutsches Jahrbuch 44. Hrsg. vom Verein für niederdeutsche Sprachforschung. Norden und Leipzig 1918. S. 73-94.

Rastede, Kurt: Das Eindringen der hochdeutschen Schriftsprache in Oldenburg. Diss. Oldenburg 1934.

Sodmann, Timothy: Der Untergang des Mittelniederdeutschen als Schriftsprache. In: Gossens, Jan (Hrsg.): Niederdeutsch Sprache und Literatur. Eine Einführung. Bd. 1: Sprache. Neumünster 1973. S. 116-129.

Stellmacher, Dieter: Niederdeutsche Sprache. Eine Einführung. Bern usw. 1990 .



7. Fußnoten

(1) Zwischen ca. 1050 n.Chr. (Ende der altsächsischen Periode) und 1230 n. Chr. befand sich Norddeutschland schriftsprachlich in der lateinischen Zwischenperiode. Zurück

(2) Vgl. hierzu die Beispiele (nhd. vs mnd.): Pferd vs perd, Katze vs katt, Kirche vs kerke) Zurück

(3) Vgl. mnd. hus vs nhd. Haus, mnd. win vs nhd. Wein, mnd. dudesch vs nhd. deutsch) Zurück

(4) Vgl. Gabrielsson, Artur: Das Eindringen der hochdeutschen Schriftsprache in die Schulen Niederdeutschlands im 16. und 17. Jahrhundert. Diss. Hamburg 1933. S. 1f. Zurück

(5) Vgl. Ebd. S. 25 f. Zurück

(6) Vgl. Ebd. S. 2. Zurück

(7) Vgl. Ebd. S. 3. Zurück

(8) Vgl. Heinsohn, Wilhelm: Das Eindringen der neuhochdeutschen Schriftsprache in Lübeck während des 16. und 17. Jahrhunderts. Lübeck 1933. Zurück

(9) Vgl. Gabrielsson: Das Eindringen der hochdeutschen Sprache in die Schulen Niederdeutschlands. S. 16. Zurück

(10) Vgl. Ebd. S. 18. Zurück

(11) Vgl. Ebd. S. 33. Zurück

(12) Vgl. Ebd. S. 78. Zurück

(13) Vgl. Ebd. S. 77. Zurück

(14) Vgl. Rastede, Kurt: Das Eindringen der hochdeutschen Schriftsprache in Oldenburg. Diss. Oldenburg 1934. S. 88. Zurück

(15) Vgl. Wiechmann, Hermann A.: Sprachbuch für Niederdeutschland. Ein Übungsbuch der hochdeutschen Sprache für die Volksschulen in Niederdeutschland. 4. Heft. 2. Aufl. Frankfurt a. M., Pinneberg 1954. Zurück

(16) Kohlfeldt, Gustav: Die Universität Rostock und das Niederdeutsche. In: Niederdeutsches Jahrbuch 44. Hrsg. vom Verein für niederdeutsche Sprachforschung. Norden und Leipzig 1918. S. 73. Zurück

(17) Vgl. Ebd. S. 77. Zurück

(18) Vgl. Gabrielsson: Das Eindringen der hochdeutschen Sprache in die Schulen Niederdeutschlands. S. 8. Zurück

(19) Jedoch hat wiederum auch das Mnd. Einfluß auf die hd. Standartsprache ausgeübt, "nicht zuletzt durch das eine längere Zeit anhaltende norddeutsche Nebeneinander beider (Schrift-)Sprachen, was in der hochdeutschen Schriftlichkeit zahlreiche nd. Interferenzen zur Folge hatte." Stellmacher, Dieter: Niederdeutsche Sprache. Eine Einführung. Bern usw. 1990. Zurück

(20) Sodmann, Timothy: Der Untergang des Mittelniederdeutschen als Schriftsprache. In: Gossens, Jan (Hrsg.): Niederdeutsch Sprache und Literatur. Eine Einführung. Bd. 1: Sprache. Neumünster 1973. S 125. Zurück

(21) Vgl. Ebd. S. 126. Zurück

(22) Gabrielsson: Das Eindringen der hochdeutschen Sprache in die Schulen Niederdeutschlands. S. 4 f. Zurück

(23) Gabrielsson, Arthur: Die Verdrängung der mittelniederdeutschen durch die neuhochdeutsche Schriftsprache. In: Cordes, Gerhard und Dieter Möhn (Hrsg.): Handbuch zur niederdeutschen Sprach- und Literaturwissenschaft. Berlin 1983. S. 137. Zurück

(24) Sodmann: Der Untergang des Mittelniederdeutschen als Schriftsprache. S. 126. Zurück

(25) Vgl. Gabrielsson: Das Eindringen der hochdeutschen Sprache in die Schulen Niederdeutschlands. S. 7. Zurück

(26) Ausnahme ist hier Schleswig-Holstein, das 1650 Niederdeutsch per Erlaß im Unterricht untersagte. Zurück